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Übergewicht abbauen ist gut – hungern dagegen nicht

Eine Unterversorgung des Körpers mit Energie kann die Herzgesundheit ebenso gefährden wie eine dauerhafte Überversorgung. Das sollten Abnehmwillige bei ihrer Diätplanung berücksichtigen.


Man hat sich fast daran gewöhnt, dass Jahr für Jahr neue traurige Rekorde vermeldet werden: noch nie so viele Übergewichtige, noch nie so viele Fettleibige. Kürzlich erst bezifferte die Weltgesundheitsorganisation die Zahl extrem übergewichtiger Kinder weltweit auf 120 Millionen. Das entspricht einer Verzehnfachung seit 1975. Auch die Erwachsenen legen stetig an Pfunden zu. In Deutschland sind mittlerweile drei von vier Männern und mehr als jede zweite Frau beim Renteneintritt übergewichtig.

Zugleich ist das Bewusstsein für die vielfältigen gesundheitlichen Nachteile von Übergewicht und Fettleibigkeit gewachsen. Sie reichen von Herz-Kreislauf-Leiden über Fettleber, Gicht und degenerative Gelenkbeschwerden bis hin zu einem erhöhten Krebsrisiko.

Hinzu kommt meist noch ein ästhetisches Unbehagen, das in vielen Übergewichtigen den Entschluss reifen lässt: Ab jetzt gilt strenge Diät! Ein Vorhaben, das angesichts der allgegenwärtigen süßen und fettigen Verlockungen der modernen Welt viel Willenskraft erfordert, aber aus medizinischer Sicht grundsätzlich begrüßenswert ist.

Für ihr hehres Ziel reduzieren viele Abnehmwillige ihre tägliche Kalorienaufnahme allerdings so weit, dass der Körper unterversorgt wird. Auch das kann gefährlich sein, wie der in Falkensee niedergelassene Internist Dr. Walter Mildenberger betont: „Bei einer Extrem-Diät baut der Körper Muskelmasse ab und macht dabei auch vor dem Herzmuskel nicht halt.

Als Folge daraus kann es zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen kommen. Daneben erhöht eine Unterversorgung des Körpers mit Nährstoffen auch das Risiko, dass es im Anschluss an die Diät zum gefürchteten Jo-Jo-Effekt kommt.

Wo beginnt „zu wenig“?
Bei der Einschätzung, welche Kalorienmenge ohne gesundheitliche Risiken die erwünschte Gewichtsreduktion einbringt, sollte man sich nicht nur auf die eigene Intuition verlassen. Stattdessen kann man eine Faustformel der Deutschen Adipositas-Gesellschaft hinzuziehen: Erwachsene sollten demzufolge pro Tag nicht mehr als 500 Kilokalorien unter ihrer empfohlenen Energieaufnahme bleiben.

Diese kann man anhand der Formel „normales Körpergewicht in Kilogramm mal 30 Kilokalorien“ berechnen. Nimmt man täglich 500 Kilokalorien weniger zu sich, kann man in der Regel rund viereinhalb Kilogramm Gewichtsverlust pro Quartal erwarten.

Stark Übergewichtige sollten ihre Diät idealerweise mit ihrem Arzt besprechen. So ist sichergestellt, dass der angestrebte Effekt auf schonende und nachhaltige Weise erzielt und nicht am Ende teuer erkauft wird.


Dr. med. Walter Mildenberger
Internisten
in Falkensee auf jameda