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Corona-Langzeitfolgen betreffen alle Altersgruppen

Während die statistische Sterblichkeit erst im hohen Alter deutlich ansteigt, scheint Covid-19 auch bei vielen jungen Patienten langwierige Folgebeschwerden hervorzurufen.


„Ich bin jung und gesund, mir kann Corona nicht viel anhaben.“ So oder so ähnlich lassen sich manche relativierenden Stimmen in der Covid-19-Pandemie vernehmen. Die daraus sprechende Sorglosigkeit basiert auf dem Faktum, dass hochbetagte Menschen weit überproportional an diesem Virus versterben. Bei Menschen unter 40 Jahren hingegen ist das Sterberisiko sehr gering.

Diese Erkenntnis kann jedoch nicht als Rechtfertigung für fahrlässiges Verhalten dienen, wie es vielerorts zu beobachten ist. Schon deshalb nicht, weil jeder und jede das Virus übertragen und damit andere Menschen in Lebensgefahr bringen kann, auch ohne selbst ernsthaft zu erkranken.

Überdies haben auch junge Menschen Anlass genug, sich aus Gründen des Selbstschutzes vor Covid-19 in Acht zu nehmen. „Es besteht mittlerweile kein Zweifel mehr daran, dass eine Covid-19-Erkrankung auch bei jungen Patienten gravierende Langzeitschäden hervorrufen kann, selbst wenn die akute Phase mild verlaufen ist“, warnt Dr. Walter Mildenberger, Internist und Hausarzt in Falkensee. „Symptome wie Abgeschlagenheit und chronische Müdigkeit, Herzrasen, Atembeschwerden oder Gedächtnisstörungen belasten die Betroffenen über Monate und sorgen für erhebliche Einschränkungen in Alltag und Beruf.“

WHO berichtet von „großer Bandbreite an Symptomen“
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat kürzlich dazu aufgerufen, die potenziellen Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion nicht zu unterschätzen. Es lägen zwar noch keine Betroffenenzahlen vor, jedoch sprächen die bisher vorliegenden Indizien für eine Gefährdung aller Altersgruppen.

„Besonders besorgniserregend ist die große Bandbreite an Symptomen, die sich im Laufe der Zeit verändern, oft überschneiden und jedes System im Körper betreffen können“, führt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus aus. Auch wegen diese ernsthaften Langzeitrisiken hält er den Ansatz, die Bevölkerung zu „durchseuchen“, also eine natürliche Herdenimmunität anzustreben, für nicht vertretbar. Bis große Teile der Bevölkerungen geimpft sind, sollten „Regierungen und Menschen alles tun, um die Übertragung zu unterdrücken“.


Dr. med. Walter Mildenberger
Internisten
in Falkensee auf jameda